**AUFRUF ZUR NÄCHSTEN VOLLVERSAMMLUNG [13.06.2012, 14 Uhr]**

An alle Studierenden, Lehrenden und Mitarbeiter_innen der Freien Universität,

am kommenden Mittwoch, den 13.6.2012, wird die nächste Vollversammlung der
FU-Studierenden stattfinden. Sie beginnt um 14:00 Uhr im Hörsaal 1a der
Silberlaube (Habelschwerdter Allee 45). Zweck dieser Vollversammlung soll
die weitere inhaltliche Auseinandersetzung mit der geplanten
Rahmenstudien- und -prüfungsordnung (RSPO) sein. Insbesondere möchten wir
mit dem unten stehenden Studierendenbrief dieses Mal auch alle Lehrenden,
Mitarbeiter_innen und das Präsidium der Freien Universität
einladen. Dieser Studierendenbrief ist in der Vollversammlung am 06.06.12
mit überwältigender Mehrheit befürwortet worden.

Die Diskussion soll in Form eines offenen Runden Tisches auf der
Vollversammlung stattfinden. Hier hat das Präsidium die Möglichkeit, seine
mehrfach verlautete Gesprächsbereitschaft unter Beweis zu stellen.
So hatte FU-Präsident Peter-André Alt in der Sitzung des Akademischen
Senats am 23.05.12 erklärt, dass er bereit sei, mit der Vollversammlung in
den Dialog zu treten. Auch Michael Bongardt als Vizepräsident für Studium
und Lehre hatte zuvor bereits mehrfach seine Teilnahmebereitschaft
zugesagt.

Für den Fall, dass das Präsidium dieses Gesprächsangebot nicht annimmt,
möchten wir gemeinsam mit den Anwesenden aller Statusgruppen über das
weitere Vorgehen gegen die geplante RSPO und die Demokratiedefizite an der
Freien Universität diskutieren.

Alle Studierenden der FU haben ein Recht auf Teilnahme an der
Vollversammlung. Alle Anwesenden haben Rede-, Antrags und Stimmrecht. Die
Vollversammlung ist das höchste Organ der Studierendenschaft und wird
durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) unterstützt.
In diesem Sinne rufen wir hiermit alle auf, sich an der Vollversammlung am
13.6.12 zu beteiligen und den Termin weiterzuleiten. Die Verhinderung des
derzeitigen Entwurfs der RSPO, dessen Entschärfung und die
Demokratisierung
von Entscheidungsprozessen an der FU sind essentiell. Nur so kann ein
freies und selbstbestimmtes Studium für alle ermöglicht werden.

Herzliche Grüße,
die Vorbereitungsgruppe
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Studierendenbrief an das Präsidium der „Freien“ Universität

Wir, empörte Studierende der Vollversammlung der „Freien“ Universität,
wehren uns gegen die Einführung neuer restriktiver und
studierendenfeindlicher Maßnahmen in Form der derzeit vom Präsidium
geplanten Rahmenstudien- und prüfungsordnung (RSPO).

Dabei lehnen wir die geplante Erhöhung der Prüfungslast und hierbei die
restriktivst mögliche Auslegung des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG)
ab. Insbesondere:

- die Beschränkung der möglichen Prüfungswiederholungen,

- die Verschärfung der Zwangsberatung und möglicher Exmatrikulation bei   
 Nichteinhalten auferlegter Maßnahmen,

- die Regelungen zur potentiellen Ausweitung der Anwesenheits- und aktiven
Teilnahmepflicht als Voraussetzung der Prüfungszulassung.

Die geplante RSPO stellt einen breiten Angriff auf unsere Freiheit dar und
ist darauf ausgerichtet, Studierende noch mehr unter Druck zu setzen. Es
werden zudem Studierende mit Behinderungen, chronischen und akuten
Erkrankungen (z.B. physisch, psychisch) sowie Berufstätige und
Studierende mit Kind nicht ausreichend bzw. gar nicht berücksichtigt.
Studierende mit Teilleistungsstörungen werden gar nicht berücksichtigt.
Dies
entspricht weder den Menschenrechten (Recht auf Persönlichkeitsentfaltung)
noch ist es zeitgemäß in unserer pluralistischen Gesellschaft.

Der Entwurf der RSPO wurde ohne Beteiligung der Studierenden erstellt und
sollte möglichst lange geheim gehalten werden. Diese intransparente
Vorgehensweise macht eine öffentliche und offene Debatte unmöglich und
soll uns vor vollendete Tatsachen stellen.
Wir fordern direkte und uneingeschränkte Beteiligungs- und
Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Studierendenschaft an der Ausarbeitung
der RSPO und überhaupt an allen hochschulpolitischen
Entscheidungsprozessen.

Aus diesem Anlass laden wir alle Lehrenden und Mitarbeiter_innen zur
gemeinsamen Diskussion im Rahmen eines offenen Runden Tisches am Mittwoch,
den 13. Juni 2012 um 14 Uhr im Hörsaal 1a* der Silberlaube ein. Hier
wollen wir uns auch über unser Bild von Studium, Lehre und Mitbestimmung
verständigen.

Empörte Studierende der Vollversammlung der „Freien“ Universität
Berlin, den 6. Juni 2012

* Termin steht unter Vorbehalt, da die Reservierung des Hörsaals noch
nicht vom Präsidium bestätigt wurde.
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